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Japanischer Wasserstein: Erklärung, Wissenswertes & Infos

Zum Schleifen Ihrer Damastmesser sollte bevorzugt ein japanischer Wasserstein verwendet werden. Dieses speziell für solche Messer geeignete Schleifmittel ist grundsätzlich ein natürliches Produkt, das es aber auch in synthetischer Herstellung gibt. Ursprünglich aus Japan kommend heißt er in der dortigen übrigens Landessprache „tennen toishi“.

Unterschiede zwischen Wetzstahl und Wasserstein

Wo sind aber die wesentlichen Unterschiede zwischen so einem japanischen Wasserstein und einem herkömmlichen Wetzstahl?

Wetzstahl

Der Wetzstahl richtet grundsätzlich nur den Grat einer Klinge wieder auf und entfernt diesen zum Teil. Ein echter Materialabtrag findet hier nicht statt.

Japanischer Wasserstein

Gerade die Wassersteine mit einer groben Körnung diesen dem echten Abtragen von Material der Messerklinge. Im Idealfall bekommen Sie mit nur ganz wenigen Zügen ein gutes Ergebnis und das Messer erhält seine Schärfe wieder zurück.

Der große Vorteil japanischer Wassersteine liegt aber in der verhältnismäßig niedrigen Temperatur, die beim Schleifen entsteht. Das Wasser dient dabei als natürliches Kühlmittel. Würden Sie ein Damastmesser maschinell schleifen, wird die Klinge oft sehr heiß und kann dabei „ausglühen“. (Das kann vermieden werden, wenn man eine Schleifmaschine mit langsam drehenden Stein und Wasserkühlung verwendet. Nichts desto trotz kann ich gerade bei Damastmessern eine maschinelle Bearbeitung nicht empfehlen.

Ein Japanischer Wasserstein hat im Gegensatz zu anderen Schleifsteinen eine sehr weiche Kornbindung, das heißt, während dem Schleifprozess kommt es zu einem spürbaren Abrieb.

Welche Arten von Wasserschleifsteinen gibt es?

In früheren Zeiten gab es ausschließlich Natursteine aber – wie bei vielen Produkten – kommen zunehmend auch künstlich hergestellte Wassersteine auf den Markt. Diese sind grundsätzlich preiswerter aber auch pflegeleichter. Unterschieden werden Wassersteine nach ihrer Körnung:

Körnung von ca. 80–220:

Dabei handelt es sich um sogenannte „Schruppsteine“, für das grobe Ausschleifen von Scharten und Kanten im Messer. Lesen Sie hier über Schleifsteine der Körnungen 240 / 800.

Körnung von ca. 800–2000

Schleifsteine für den feineren Schliff. Kommen dann zur Anwendung, wenn der grobe Schliff bereits erledigt ist oder nicht notwendig war. Hier geht es zu den Schleifsteinen der Körnungen 400 / 1000.

Körnung von ca. 3000–8000

Poliersteine für den Feinstschliff, bevor mit dem Streichriemen abgezogen wird. Hier kommen Sie zu Details von Schleifsteinen mit einer Körnung von 1000 / 3000.

Beliebt sind auch Kombisteine mit zwei Seiten verschiedener Körnungen. Lesen Sie auch hier mehr dazu: Kombi Schleifstein.

Im Hinblick auf die unterschiedlichen Körnungen und Bezeichnungen gibt es wesentliche Unterschiede zwischen der in Europa verwendeten FEPA – Skala und der japanischen JIS – Skala. Mit der folgenden Tabelle habe ich daher eine Umrechnungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt.

FEPA F NormMicron
[µm]
=Micron
[µm]
JIS R6001
------80J 240
F 18068<=>68J 280
F 22058<=>57J 320
F 23053 ± 3<=>52J 340
------48J 360
F 24044.5 ± 2<=>44J 380
------40J 400
F 28036.5 ± 1.5------
------34J 500
F 32029.2 ± 1.5<=>29J 600
F 36022.8 ± 1.5<=>24J 700
------20J 800
F 40017.3 ± 1<=>16J 1000
F 50012.8 ± 1<=>13J 1200
F 6009.3 ± 1<=>10J 1500
------8J 2000
F 8006.5 ± 1------
F 1.0004.5 ± 0.8<=>5J 3000
F 1.2003.0 ± 0.5<=>3J 4000
F 1.5002.0 ± 0.4<=>2J 6000
F 2.0001.2 ± 0.3<=>1,2J 8000

Künstliche Wassersteine bestehen aus Metalloxiden, Carbiden, Siliziumkarbid und Nitriden in unterschiedlicher Zusammensetzung. Die Qualität der Wassersteine ist daher sehr unterschiedlich und vom jeweiligen Mischungsverhältnis und Hersteller abhängig.

Wie wird ein japanischer Wasserstein verwendet?

Legen Sie vor dem Schleifen den Stein ein paar Minuten zur Gänze in einen Behälter mit Wasser. Der Stein kann sich währenddessen vollsaugen und nur so ist garantiert, dass während des Schleifens eine ausreichende Kühlung vorhanden ist und auch immer neue Schleifpartikel entstehen können. Dauert das Schleifen länger an, immer wieder Wasser auf den Stein tropfen lassen.

Das Schleifen selbst kann in unterschiedlichen Methoden erfolgen:

Bei der japanischen Methode wird die Klinge parallel über den Wasserschleifstein gezogen und es wird beim Schieben und beim Ziehen leichter Druck ausgeübt. Alternativ dazu kann die Klinge auch schräg über den Schleifstein gezogen werden. Hierbei ist auf den richtigen Winkel zu achten (rund 15 bis 20 Grad). Wesentlich ist, dass Messer mit Wellen- oder Sägeschliffen nicht so geschliffen werden können!

Mehr über das richtige Schleifen von Damastmessern finden Sie auch hier: Damastmesser schleifen.

Wie pflegt man einen japanischen Wasserstein richtig?

Ein noch nie verwendeter japanischer Wasserstein sollte vor der Erstbenutzung „geöffnet“ werden. Ein kleiner, weicherer Stein ist dafür erforderlich, der über den Wasserstein gerieben wird. Der dabei entstehende Schlamm kann als zusätzliches Schleifmittel belassen werden und muss nicht zwingend abgewaschen werden.

Selbiges kann man nach dem Schleifen zur Reinigung des Schleifsteins machen. Danach ist er allerdings mit Wasser abzuspülen. Ein schnelles Trocknen auf dem Heizkörper oder vor dem Ofen ist ebenso wenig zu empfehlen, wie das Abtrocknen mit Papier- oder Stofftüchern.

Ein japanischer Schleifstein sollt nicht dauerhaft in Wasser aufbewahrt werden. Zu viel des Guten ist nämlich nicht für die Lebensdauer des Steins zuträglich.

Sehr wesentlich ist es, die ebene Oberfläche des Steins beizubehalten. Ansonsten kann es zu Fehlschliffen kommen, die das Messer fast irreparabel zerstören. Richten Sie Ihren Stein daher ab und zu ab:

Dabei wird unter Verwendung von sehr viel Wasser der Wasserstein gegen eine harte Platte aus Keramik oder ähnliches gerieben und mit Schleifpulver plan geschliffen. Um festzustellen, ob der Stein tatsächlich eben ist, ist ein gutes Auge, etwas Übung und Geduld erforderlich

Überhaupt ist das Schleifen mit einem japanischen Wasserschleifstein eine Übungssache und Sie sollten vorher einige Male trainieren (eventuell mit einem Messer, das nicht sehr wertvoll ist), bevor Sie ein richtig qualitativ hochwertiges Damastmesser schleifen möchten.

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